06.04.06

14. Das Assistenzfahrzeug zusammenklappen, aber wie?

Seit ein paar Wochen besitzt meine Assistentin ein Dienstfahrzeug, nämlich ein Trotti ( Miniskooter). Eines Abends kam sie damit angerollt und ich sah sie ganz ungläubig an. Bis anhin hatte ich ein Bild im Kopf wie ein solches „Trotti“ auszusehen hat und wer damit so rum fährt. Ich hatte ein Bild vor mir, von einem unhandlichen kleinen Etwas welches nicht einmal auf 2 Rädern stehen kann, sondern auch noch „Assistenz“ benötigt zum stehen. Und jetzt zur Person welches dieses Ding fährt. Ein junger „Schnösel“, natürlich in einem Anzug und einer Seidenkrawatte um den Hals, dazu noch eine lederne Aktentasche, welche er beim Fahren vor sich her trägt oder wenn er clever ist, an den Lenker hängt. Ich habe schon manchmal mit meinem Rollstuhl „so ein Fahrzeug“ überholt und habe es ganz mitleidig von der Seite angeschaut. Dabei habe ich gedacht jetzt müsste ein kräftiger Windstoss kommen und der junge Mann steht neben dem Trotti.

Aber jetzt sehe ich ein ganz anderes Bild vor mir, nämlich ein Bild von einer Frau auf dem Trotti, welche gemütlich neben mir her trottet. Meine Assistentin nämlich, welche es sogar fertig bringt während dem Fahren zu fotografieren.

Ich fragte sie dann woher sie das Trotti habe und sie erklärte mir, dass sie es in ihren Hauseingang habe stehen sehen. Aber nicht, dass Sie jetzt denken liebe Leser, dass meine Assistentin klauen würde, es stand ein Schild dabei „Gratis“. Dies ist doch modernes Recycling, finden Sie nicht auch?

So laufen wir nun stundenlang per Trotti und Elektrorollstuhl in der Stadt herum ohne dass meiner Assistentin die Füße wehtun und ich ein schlechtes Gewissen habe muss, weil sie soviel laufen muss.

Das Trotti kann aber auch störrisch, unhandlich und fehl am Platz sein. So hatten wir letzthin das Problem das Trotti vor einem Hoteleingang zusammen zu klappen. Es hat nämlich einen Standplatz hinten auf meinem Elektrorollstuhl. Aber was machen sie nun wenn sich das Trotti um keinen Preis zusammenlegen lassen will. Sie fahren damit einfach in die Hotelhalle und während wir mit dem Lift nach oben fahren versucht meine Assistentin das Trotti krampfhaft zusammen zu klappen. Natürlich ist der Lift sehr eng, darum ist meine Assistentin gezwungen, dies vor meiner Nase zu machen. Ich denke nur, hoffentlich hat sie es im Griff. Oben angekommen war das Trotti noch genau gleich wie unten. So stellte es meine Assistentin zu den Mänteln und ich dachte bei mir, hoffentlich ist es noch da, wenn wir nach Hause gehen wollen.

Übrigens würde ich jedem der viel zu Fuß mit seiner Assistenz unterwegs ist so ein Trotti empfehlen, es spart unheimlich Zeit.

Als wir dann ein wenig später den Heimweg antraten war das Trotti noch immer schön brav in der Garderobe.