16.05.06

16. Allerlei

Momentan läuft nicht so viel in meinem Leben mit persönlicher Assistenz. Ausser, dass ich einen neuen Computer gekauft habe, den ich jetzt mit meiner Assistentin zusammen einrichte, oder es zumindest versuche. Man könnte das auch anders bezeichnen. Ich versuche aus der gekauften Elektronik das Beste herauszuholen. Ich habe das Gefühl, das wird mich noch wochenlang beschäftigen.

Ich hatte ab Juni eine neue Assistentin in Aussicht, wir wurden uns aber punkto Arbeitsbedingungen nicht einig. Ich bin sehr traurig darüber, hätte ich sie doch gerne angestellt.

Ich habe das Gefühl, dass sich ein bisschen Routine einschleicht und ich einfach nur einigen „Krimskrams“ mit meiner Assistentin erledige wie zum Beispiel Briefe beantworten. Dennoch habe ich mir etwas kleines spannendes vorgenommen, nämlich meine Wohnung umzugestalten.

Im übrigen warte ich sehnsüchtig auf den Sommer, damit ich mit meiner Assistentin und ihrem „Dienstfahrzeug“ auf Touren gehen kann. Ein lang gehegter Wunsch von mir ist nämlich, ein Picknick am See.

03.05.06

15. Gewisse Brücken haben es in sich

Irgendwann vor Ostern war ich unterwegs mit meiner Assistentin, sie auf dem Trotti in Kochmission. In Kochmission will heissen, dass ich, respektive meine Assistentin in meinem Auftrag für mich und andere behinderte KollegInnen kocht. So machten wir uns mit einem vollen Rucksack an meinem Rollstuhl, mit dem Dienstfahrzeug meiner Assistentin und natürlich der Assistentin selbst, auf dem Weg. Um Zeit zu sparen nehmen wir den Weg über eine grosse Brücke, da brausen zweispurig Autos der ÖV und noch einige verrückte Fussgänger (versteckt hinter einem Mäuerchen) drüber. Letztere natürlich nur im „Schneckentempo“.

Komischerweise immer wenn wir über diese Brücke wollen, fängt es an zu regnen. Das erste Mal war es noch gewöhnlicher Regen und war für mich mit einem Regenschirm gut zu bewältigen. Dieses Mal aber war es sehr windig und ich konnte nur mit Mühe den Regenschirm festhalten. Aber schon ein paar Minuten später kam ein kräftiger Windstoss und riss mir den Schirm aus den Händen und meine Assistentin fing ihn wieder auf. Aber ihn wieder zu gebrauchen war unmöglich, weil er nicht mehr funktionstüchtig war, so musste ich mich von meinem rosa Schirm trennen.

Was nun? Einfach weiter fahren durch den Regen? Ich hatte da so meine bedenken und so suchten wir erst mal Schutz unter einer Bushaltestelle. Ich sah meine Assistentin an und sie machte nicht gerade einen glücklichen Eindruck. Ich hätte gerne gewusst was sie in diesem Moment gedacht hat. Ich entschied mich einen Behindertentransport zu organisieren. Ich hatte die Befürchtung ich müsste wieder einmal den Rollstuhl föhnen. Zum zweiten mal das Glück heraus fordern und das Steuergerät föhnen wollte ich nicht riskieren (siehe Artikel Nr 8). Wenig später fuhr dann ein Behindertentransport auf die Brücke und holte uns ins Trockene. Und noch ein wenig später stand unser Essen, nämlich Spaghetti mit verschiedenen Sossen auf dem Tisch, denen hatte der ganze Regen nichts anhaben können.

Wird es wieder regnen wenn ich und meine Assistentin über diese Brücke gehen? Wir werden sehen