05.09.06

18. Meine „Firma“ ist komplett

Seit 1.August 2006 ist meine „Firma“ komplett. Das heisst: Ich habe meine Assistenzbudget aufgebraucht. In Zahlen heisst das, drei Assistentinnen zu ca. 30, 10 und 100% arbeiten für mich. Ich hätte mir nie träumen lassen, dass ich einmal Arbeitsplätze anbieten kann. Es ist ein gutes Gefühl, aber auch eine Verantwortung welche ich aber gerne übernehme da sie mir auch etwas zurückgibt. Nämlich ein Selbstbestimmteres Leben und ein freieres noch dazu.

Eigentlich, wenn man es genau nimmt ist ein langersehnter Traum von mir in Erfüllung gegangen. Ich wollte schon immer meine „eigene Firma“ haben. Ich wollte damit zwar Geld verdienen und reich werden. Mit der jetzigen „Firma“ kann ich zwar kein Geld verdienen, aber andere können damit einen Teil ihres Lebensunterhaltes verdienen. Was mich an meiner „Firma“ auch noch freut ist, dass ich mithelfe einen neuen Berufsstand zu kreieren.

Sogar meine Assistentinnen bezeichnen sich als Persönliche Assistentinnen wenn sie ihren Beruf beschreiben. Das wird zwar meistens nicht verstanden und sie werden dann zu Hausangestellten. Aber ich denke das braucht eben noch seine Zeit.

Wenn persönliche Assistenz als Beruf anerkannt würde, gäbe es wieder viele Vorschriften und Reglemente, vielleicht eine Ausbildung mit abschliessender Prüfung und viele Leute hätten ihre Hände im Spiel. Aber das ist gerade eben nicht die „Sache des Erfinders“. Ich meine natürlich damit: Persönliche Assistenz, denn jede oder jeder ChefIn, bildet seine Assistentin nach seinen Bedürfnissen aus. Nichts desto trotz, wäre es doch schön wenn persönliche Assistenz als eigenständiger Beruf bezeichnet würde und zwar ohne Reglemente, weil es sonst der Sache nicht dienlich wäre. Die Anerkennung als Beruf: Persönliche Assistenz würde wahrscheinlich dem/ der ArbeitnehmerIn gut tun.

Nochmals zurück zu meiner „Firma“: Früher habe ich immer darüber nachgedacht wie meine „Firma“ denn aussehen müsste. Welches Klima denn da herrschen müsste damit sich meine Angestellten wohlfühlten. Vielleicht würde ich ein Fest organisieren wo sich alle untereinander kennen lernen könnten. So dachte ich früher.

Jetzt mit Erfahrung als Chefin denke ich, dass sich vielleicht die Leute untereinander nicht wohlfühlen würden oder sich vielleicht gar nicht kennen lernen wollen. Ich habe ja die Leute für mich persönlich, nach meinen Bedürfnissen und zum Teil auch nach Arbeitsgebieten ausgesucht und nicht danach, ob sie sich untereinander verstehen oder sogar mögen müssen. Damit will ich sagen, dass persönliche Assistenz eigentlich ein Einzelarbeitsplatz ist. Das heisst auch, dass ich als Chefin zu meinen jeweiligen Assistenten eine individuelle und persönliche Beziehung entwickle, geht es doch bei der persönlichen Assistenz um sehr viel Intimes. Man ist ganz nahe beim Menschen. Es ist mir klar, dass andere Leute ihre persönliche Assistenz haben, aber sie ist nicht zu vergleichen mit einer persönlichen Assistentin eines CEO’S.

An dieser Stelle möchte ich meiner Assistentin die gerade krank ist, Gute Besserung wünschen und ich freue mich sehr wenn sie bald wieder kommt.

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